Das Lichterfest Loy Krathong ist nicht nur viel mehr als das Steigenlassen von Laternen, denn in dieser Form wird es gar nicht in jeder Stadt gefeiert! Das eigentliche Lichterfest wird mit kleinen, schwimmenden Blumengestecken gefeiert. Tradionell sind diese Blumengestecke aus Bananenblättern selbst gebastelt, mit Blumen, Kerzen und Räucherstäbchen geschmückt. Mittlerweile findet man am Tag des Lichterfestes unzählige Verkaufsstände, mit sehr schönen "Krathongs".

Die schwimmenden Flöße werden vielerorts zu Wasser gelassen: an den Strände der thailändischen Inseln, in Bangkok am Fluß Chao Phraya, aber auch in den vielen Kanälen von Bangkok. Ein beliebter Ort in Bangkok ist nahe der BTS Station Mo Chit, wo die Flöße einerseits am Bang Sue Kanal ins Wasser gelassen werden, in den Freizeitparks mit diversen Seen, wie z.B. der Lumphini Park, wird ebenfalls gefeiert.

Das Fest hat natürlich auch eine Bedeutung. Die Menschen lassen die Flöße symbolisch ins Wasser, mit dem Forttreiben der Flöße treiben dann auch Sorgen, Kummer und Ärger hinfort und man startet sein Leben das kommende Jahr mit einer befreiten Seele und hofft auf bessere Zeiten.

Chiang Mai nimmt zu Loy Krathong eine besondere Stellung ein. Dort wird das Fest nach der Lanna-Tradition gefeiert und nennt sich "Yee Peng". Während Loy Krathong in den meistens Städten an einem Stadt stattfindet, feiert Chiang Mai das Yee Peng ausgiebig über drei Tage. Neben einer Wahl zu Miss und Mister Loy Krathong, Paraden, gibt es in Chiang Mai an vielen Plätzen nahe vom Fluß das Steigenlassen von Laternen statt.

Und genau das wollte ich erleben :-)

Ich war schon diverse Male in Bangkok, aber noch nie in Chiang Mai. Ich hatte zwar von dem Laternenfest gehört, wo ich das aber am besten anschauen könnte, war mir nicht klar. Die erste Hürde war herauszufinden, an welchem Tag das Laternenfest exakt stattfinden würde. Das klingt leichter gesagt als getan, denn für 2019 gab es widersprüchliche Informationen. Der Tag der z.B. bei Google angegeben war, stimmte nicht und diverse Webseiten hatten diesen Termin übernommen. Ich kannte jemand aus Chiang Mai und bekam da wirklich tolle Hilfe!

Sicherlich kann man sich daran orientieren, dass man irgendwo an dem Fluß (Mae Nam Ping) das Steigenlassen der Laternen auf jeden Fall beobachten kann. Im Internet gibt es auch viele Seiten, die einem Angebote offerieren, die oft mit einem doch recht hohen Preis für Eintrittskarten verbunden sind. Ich hab mich relativ schnell gegen diese Form entschieden. Deswegen fehlen mir hierzu weitere Infos, ob an diesen Plätzen die Menschenmassen zu finden sind, die man auf vielen Fotos sehen kann. Auch ist die Rede davon, dass es sich um abgesperrte Bereiche handeln soll, die man eben nur mit der besagten Eintrittskarte betreten kann. Das war mir dann zu umständlich, zu teuer und zu eingeschränkt und vielleicht auch zu pompös.

So war ich dann auch sehr glücklich, dass ich den Kontakt zu einem Thailänder direkt aus Chiang Mai gefunden hatte. Er erzählte mir wo ich mir das alles sehr gut anschauen könne, empfahl mir dazu bestimmte Bereiche, wo ich dann auch unkompliziert ein Hotel finden würde (und das war wie sich Monate nach meiner Reiseplanung zeigte ein wirkliches Abenteuer) und sein Tipp, mich in der Nähe der alten Stadt aufzuhalten, war im Endeffekt Gold wert!

Die Karten zeigen die alte Stadt und wo die Thapae Road eine direkte Verbindung zwischen dem Platz vom "Tha Phae Gate" und der "Nawarat Bridge" hat, so dass selbst für einen völlig orientierungslosen Farang in einer fremden Stadt ein sehr einfacher Weg zum Fluß finden sein sollte.

Abschließend zur Planung sei noch erwähnt, dass ich mich auf ein spontanes Abenteuer eingelassen habe und weder Flug von Bangkok nach Chiang Mai, noch ein Hotel in Chiang Mai vorab gebucht hatte. Das hatte ganz konkrete Gründe und hatte dann auch auf die abenteuerliche Umsetzung vor Ort große Auswirkungen. Sicherlich ist es schlauer, schon alles rehctzeitig vorher zu buchen, um Probleme zu vermeiden. Ich hatte letztendlich riesiges Glück, fast schon überstrapaziertes Glück, aber dazu gleich noch mehr :-)

Link zur Internetseite und der dynamischen Karte von OpenStreetMap: Chiang Mai Thapae Road
Link zu den Lizenzvereinbarungen bei OpenStreetMap: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Ich hatte bis zu meiner Ankunft in Bangkok noch kein Ticket für eine Weiterreise nach Chiang Mai, geschweige denn eine Hotelunterkunft! Ich könnte nun diverse Gründe aufführen, das hing unter anderem auch damit zusammen, das ich bis zum letzten Moment nicht sicher war, ob ich Loy Krathong in Bangkok oder Chiang Mai feiern würde. Eine mögliche Reise mit dem Zug nach Chiang Mai wäre auf keinen Fall möglich gewesen. Einerseits kam ich einen Tag vor Loy Krathong in Bangkok an, am kommendenTag mit dem Zug zu fahren wäre mir zu spät gewesen, den Abendzug am Vortag konnte ich zeitlich nicht erreichen. Eine Fahrt mit einem Bus kam nach dem langen Flug erst recht nicht in Frage, blieb nur die Chance zu versuchen ein Flugticket zu kriegen.

Mir war vorher klar, dass es nicht nur abenteuerlich werden würde, überhaupt ein Ticket und eine Hotelunterkunft in Chiang Mai zu kriegen, und ich musste auch deutlich höhere Ausgaben in Kauf nehmen, aber letztendlich startete ich bei meiner Ankunft auf dem Suvarnabhumi Airport den Versuch ein Ticket zu kriegen. Ich war auch recht zuversichtlich, denn wenn auch die bekannteste Airline Thai Airways damals mit deren Abflugzeit nicht in Frage kam, gab es am Airport ja noch weitere kleine Airlines, die Tage vor meinem Reisebeginn noch einige Tickets nach Chiang Mai hatten. Am Ticketschalter von Vietjet dachte ich auf jeden Fall ein Ticket zu kriegen, die waren aber mit allen Flügen komplett belegt. Aber völlig unkompliziert gaben sie mir den Tipp, es bei Bangkok Airways zu probieren. Meine Hoffung ein Ticket zu kriegen war zu dem Zeitpunkt schon sehr klein.

Um es nicht zu spannend zu machen, ich hatte Erfolg! Ich hatte riesiges Glück, ich hatte tatsächlich, ungelogen, das allerletzte Ticket bekommen. Es gab kein Ticket zu einer anderen Zeit, und mit der Abflugzeit von 6:45 Uhr am folgenden Morgen, einer Flugzeit von 1 Stunde und 20 Minuten, wäre ich rechtzeitig in Chiang Mai, um mir dann mit noch genügend Zeit ein Hotelzimmer zu suchen. Der Spaß hatte natürlich seinen Preis, das Ticket war deutlich teurer, als wenn ich es Wochen zuvor online gebucht hätte. Es wird noch spannender / verrückter, ich hatte mir nur ein Ticket für den Hinflug gekauft, weil ich mir einerseits noch offen halten wollte, wann ich zurückfliegen werde und andererseits ob es für den Rückweg nicht doch eine preisgünstige Möglichkeit geben würde und ich dann mit dem Bus oder dem Zug fahren würde, aber dazu später mehr :-)

Der Reisetag nach Chiang Mai war etwas anstrengend. Ich war nach dem Ticketkauf gestern erst am späten Abend in meinem Condo angekommen, unter anderem auch, weil der Taxifahrer den Weg nicht gefunden hatte, aber so ist Bangkok nun mal, mit Überraschungen muss man immer rechnen. So hatte ich relativ wenig geschlafen, ich war dann ja auch recht früh am Flughafen zum Einchecken. Da war dann die Sicherheitskontrolle etwas pingelig und ich mußte meine Handcreme entsorgen. Es sind ja nur 100ml erlaubt und meine Handcremedose würde 200ml fassen. Dass die Dose aber nur noch zur Hälfte voll war und ich das Limit damit gar nicht überschreiten würde, wurde nicht akzeptiert.

Für mich war es der erste Inlandsflug in Thailand. Der Suvarnabhumi Airport ist sehr gut beschildert und es ist völlig unkompliziert sein Gate zu finden. Das Tolle an dem Service von Bangkok Airways zeigte sich in der "Passenger Lounge". Schon vor dem Flug gab es kostenlos Frühstück mit einer umfangreichen Auswahl an Gebäck, Croissants, Muffins und Getränken. Wenn man überlegt, dass man nicht weit von der Lounge entfernt für eine Flasche Wasser noch 100 Baht bezahlen muss, finde ich, ist das ein phantastischer Service den Bangkok Airways seinen Passagieren anbietet! Mit einem sehr gutem Gefühl ging ich dann letztendlich zum Gate und konnte den Abflug kaum erwarten.

Welcome aboard :-) endlich geht es los... nun saß ich endlich im Flugzeug und freute mich auf den Start. Ich glaube es geht vielen so, wenn man im Flugzeug sitzt und der Start steht unmittelbar bevor, ist die Freude groß. Mir geht es bei jedem Flug so, ich finde schon das Fliegen als solches als einen sehr angenehmen und spannenden Teil. Das Fliegen an sich ist für mich, dass die Vorfreude wächst, die lang ersehnte Reise wird nun endlich Realität.

Was soll ich sagen? Ich war ja schon extrem glücklich, dass ich überhaupt ein Flugticket bekommen hatte. Dass es ein Fensterplatz werden würde, damit hätte ich nicht mit gerechnet. Ich liebe es zu fliegen, und wenn immer es geht, versuche am Fenster zu sitzen. Ich finde es schön, nicht nur bei Start und Landung, aus dem Fenster schauen zu können.

Heute ist der Tag wo in ganz Thailand Loy Krathong gefeiert wurde. Und Bangkok Airways feierte mit :-) Die Flugbegleiter waren in einer besonderen "Uniform" gekleidet, das war sehr schön anzusehen und steigerte die Freude ein weiteres Mal. Die Flugzeit betrug 1 Stunde und 20 Minuten. Auch auf diesem Flug wurde eine kleine Mahlzeit zum Frühstück serviert. Was aber erwähnenswerter ist, ist das Loy Krathong Dessert das es extra auf diesen Flug gab. Wie ich finde, eine schöne Idee.

Der Flug war toll, angenehm, ruhig. Nun zum spannenden und stressigen Teil. Als ich am Airport von Chiang Mai angekommen war, hatte ich mich erst einmal bei den Airlines nach einem möglichen Rückflugticket erkundigt. In diesem Fall wäre auch ein Flug zum zweiten Airtport in Bangkok, Don Mueang, in Ordnung gewesen. Zu meiner Verblüffung stelle ich fest, dass auf die kommenden beiden Tage hinaus die Flüge ausgebucht waren. Ich kam etwas in Schwitzen, denn ich wollte zu diesem Zeitpunkt meine Rückreise zumindest entspannt planen. Pustekuchen. Was soll ich sagen? Ich fragte natürlich bei auch Bangkok Airways nach einem Ticket und sie hatten ein Ticket, wieder nur exakt ein Ticket, zumindest für den Tag der Abreise, den ich geplant hatte. Mir blieb keine Wahl, ich hatte inzwischen die Info, dass es bei den Zügen nicht viel besser sein sollte, so musste ich mich jetzt am Airport sofort entscheiden und ich kaufte das Flugticket für die Rückreise.

Jetzt fehlte nur noch EINE Sache, ich brauchte ein Hotelzimmer. Und ich brauchte jemanden, der sich auskennt und mich hinfahren würde. Am Chiang Mai Airport gibt es diverse Ausgänge und diverse Stellen wo man sich einen Transport in die City suchen kann. Es gibt einerseits die vielen Tuk Tuks, ich entschied mich und zahlte 150 Baht für ein Taxi. Das Gute ist, an der Vermittlung der Taxis findet man immer jemanden der Englisch spricht, und mein Fahrer konnte es ebenfalls. So konnte ich ihm ohne große Verrenkungen erzählen, wohin ich wollte.

Auf der Fahrt zur alten Stadt hielt der Fahrer an dem ersten Hotel, wo er glaubte, es könne noch ein Zimmer geben. Ich stieg aus, konnte meine Sachen bequem im Taxi lassen. Allerdings war ich nicht erfolgreich, dieses Hotel hatte keine freien Zimmer mehr. Aber ich bekam den Tipp es bei einem anderen Hotel zu versuchen. Ich sagte dem Taxifahrer den Namen des Hotels das mir empfohlen wurde. Es war schnell erreicht und ich ging wieder zur Rezeption und was soll ich sagen? :-) Ich hatte wieder Glück. Es wurde gerade ein Zimmer frei. Es musste nur noch das Gast abreisen, das Zimmer gereinigt werden. Ich konnte mein Gepäck an der Hotelrezeption lassen, machte eine erste Erkundungstour, hatte etwas gegessen und drei Stunden später war ich dann glücklich und zufrieden in meinem Hotelzimmer :-)

An dem Tag meiner Ankunft war genug Zeit um mir ein wenig die Gegend anzuschauen, bevor abends das Laternenfest beginnen würde. Meine ersten Eindrücke bekam ich gleich in der Nähe von meinem Hotel, denn das liegt direkt an dem Graben der alten Stadtbefestigung. Und wie ich schon einmal anfangs erwähnte, den Tipp von dem Thailänder, mir hier in der Nähe ein Hotelzimmer zu nehmen, war klasse. Der Platz an dem Gate der alten Stadtmauer, war mit vielen Lampen dekoriert und von hier aus war es ein Katzensprung bis zur Nawarat Brücke, wo ich mir das Laternenfest anschauen wollte.

In der Thapae Road, die zur Nawarat Brück führt, waren natürlich jede Menge Geschäfte für Touristen. In den meisten Shops gab es T-Shirts und andere Kleidung zu kaufen, es gab aber auch einige andere Shops für Souvenirs, für Sachen zur Dekoration. Und wer sich für die Tempelanlage interessiert, findet in dieser Straße wenigsten 2 sehr schöne Tempel. Je näher ich zur Brücke kam, umso mehr sah ich dann auch die Vorbereitungen für das Fest am Abend. Nun sah ich dann auch das erste Mal die kleinen schwimmenden Krathongs, die Blumengestecke. Fotos können ja immer nur ansatzweise einen Eindruck vermitteln, ich fand die Atmosphäre sehr angenehm, farbenfroh und schön zugleich.

Mein Hotelzimmer war nur ein paar Minuten vom alten Stadttor entfernt, an dem ein Platz angrenzt, auf dem an den Feiertagen Veranstaltungen stattgefunden haben. Und von diesem Platz aus, war es auch nicht mehr besonders weit zur Nawarat Brücke, wo ich mir das Lichterfest anschauen wollte. Um dennoch ein Gefühl für die Umgebung zu bekommen, bin ich tagsüber schon zur Brücke gegangen und konnte somit ungefähr einschätzen, wie lange es von meinem Hotelzimmer bis zur Brücke dauert.

Abends ist es natürlich noch mal etwas anders, weil dann viel mehr Menschen unterwegs sind und ich ja auch nicht in einem Sprint zur Brücke rennen wollte. Man sollte sich also ausreichend Zeit nehmen und sich rechtzeitig auf den Weg machen, letztendlich auch deswegen, weil je später man losgeht, umso voller wird es noch einmal. Auf der Thapae Road findet man einige Thais, die noch Laternen verkaufen. Wer sich also bis jetzt keine besorgt hatte, sollte auch jetzt noch fündig werden. Und direkt an der Brücke gibt es zahlreiche Stände an denen man sich die wunderschönen schwimmenden Flöße kaufen kann, zu einem wirklich sehr günstigen Preis.

Als ich an der Brücke ankam, waren noch nicht viele Menschen dort, aber es sind schon zahlreiche Laternen am Himmel zu sehen gewesen. Ich war schon jetzt begeistert :-) Die Brücke hatte sich quasi in zwei Bereiche unterteilt: oben auf der Brücke ließen die Menschen ihre Laternen steigen, und am Flußufer konnte man seine Krathongs in den Fluß absetzen. Ich war zunächst auf der Brücke und beobachtete die Menschen bei dem Steigenlassen ihrer Laternen. Ich sah überall glückliche und lachende Gesichter. Für mich war das der einzige Moment, wo ich kurz etwas nachdenklich geworden bin, denn ich war alleine in Chiang Mai. Es ist wunderschön, sich das Fest, die Laternen die in den Himmel steigen und die schwimmenden Krathongs anzusehen, aber alleine ist es sehr umständlich bins unmöglich eine Laterne steigen zu lassen.

Ein Tipp an dieser Stelle: in Thailand sind die Temperaturen sehr hoch, auch in Chiang Mai und abends ist es immer noch angenehm warm. Damit die Laternen in den Himmel aufsteigen können, wird die Luft in der Laterne erhitzt. Das mag banal klingen und wo ist jetzt der Tipp? Ich habe viele Menschen gesehen, die sehr ungeduldig waren und versucht hatten ihre Laternen steigen zu lassen, obwohl die Luft in der Laterne überhaupt nicht ausreichend erhitzt gewesen ist. Folge: die Laternen sind nicht richtig aufgestiegen. Einige Laternen sind dann erst horizontal geflogen und haben ganz knapp die Köpfe anderer überflogen. Das kann mitunter sehr gefährlich werden. Wer also in Thailand eine Laterne steigen lassen will, sollte sich Zeit nehmen und nicht ungeduldig werden!

Ich bin dann irgendwann von der Brücke ans Flußufer gegangen und hatte mir angesehen, wie die Menschen ihre Krathongs ins Wasser leißen. Auch das ist eine tolle Sache und mit der Symbolik die dahinter steht, wirklich schön. Mir waren da aber dann zu viele Menschen und ich entschloß mich zurück in Richtung Hotel zu gehen. Ich kam da dann auch wieder auf dem Platz am alten Stadttor an und sah ein Event. Es gab die Wahl zu Miss und Mister Loy Krathong. Wobei ich denke, der Wettbewerb muß schon vorher, vielleicht sogar an einem anderen Tag begonnen haben, denn das was ich sah waren hauptsächlich Endrunden, wo nach und nach die Favoriten gewählt wurden, bis letztendlich eine Frau und ein Mann übrig blieben.

Zur gleichen Zeit entschied ich mich dann doch noch zumindest ein Krathong zu kaufen und ließ es in dem Wasser der alten Stadtgräben schwimmen. Schwimmen ist zuviel gesagt, denn in den Gräben gibt es keine fließende Bewegung wie im Fluß, aber ich war dennoch froh es gemacht zu haben. Am Ende des Abend holte ich mir dann noch etwas Leckeres an einem Street Food Stand zu essen und freute mich über einen wirklich schönen Tag :-)

Das Fest in Chiang Mai ging ja über drei Tage, an dem ersten Tag war ich noch in Bangkok und gestern am zweiten Tag hatte ich das Laternenfest mit erlebt und ein schwimmendes Floß im alten Stadtgraben schwimmen lassen. Das waren alles sehr schöne Eindrücke, die meine Erwartungen bei Weitem übertroffen hatten. Wenn man eine Laterne gen Himmel steigen lässt, ist nicht nur der erste Moment ein schönes Erlebnis. Die Laternen steigen sehr weit in den Himmel auf und bei den vielen Laternen die man dann am Himmel sehen kann, sieht es wie ein Sternenhimmel aus. Auch hier können Fotos oder Videos nur einen groben Eindruck wiedergeben, es zu erleben ist deutlich mehr.

Heute ist der dritte Tag des Festes und ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, was an diesem Tag noch stattfinden würde. Mein Rückflug war für morgen geplant, so dass ich nach dem Frühstück, das in dem Hotel sehr üppig ausfiel, meine zweite Tour nahe der alten Stadt anging. Ich war nicht in Chiang Mai um zu shoppen, Souvenirs brauchte ich eigentlich keine und da ich ja gestern schon ein paar kurze Eindrücke von den Tempelanlagen in der Nähe bekommen hatte, entschied ich mich dafür noch etwas mehr Zeit damit zu verbringen.

Der erste Tempel den ich besuchte, war nur ein paar 100 Meter von meinem Hotel entfernt. Wat Saimoonmuang. Die ersten 10 Bilder in dieser Galerie zeigen diesen Tempel. Ich bin was Tempelanlagen angeht kein Experte und muss was das angeht sicherlich noch viel lernen. Ich könnte jetzt wohl Wikipedia zu Rate ziehen, um mehr über diesen oder die anderen Tempel zu erzählen. Aber das würde wohl den Rahmen eines Blogs sprengen. Äußerlich erscheinen mir viele Tempel sehr ähnlich. Auf der Wat Saimoonmuang Tempelanlage sind nur ein paar Gebäude, aber das Gebäude das äußerlich das Hauptgebäude zu sein scheint, hat wie ich es schon beim Grand Palast in Bangkok gesehen hatte, zwei Wächter-Statuen am Eingang. In diesem Gebäude selbst findet man neben Bhuddastatuen einige wunderschöne aufgehängte Bilder.

Auf meinem Weg zurück, Richtung Thapae Road, wo ich mir den nächsten Tempel anschauen wollte, traf ich den Mann von der Hotelrezeption, den ich beim Einchecken am Tag zuvor getroffen hatte. Er machte gerade Mittagspause :-) An sich nicht spannend, ABER hier sollte ich nun gleich erfahren, was ich am Abend unbedingt sehen müsste. Beim Plaudern mit dem Thai erfuhr ich, dass am frühen Abend eine Parade statfinden würde! Davon wußte ich bis zu dem Zeitpunkt nichts und wurde natürlich hellhörig. Der Thai erzählte mir noch ein paar Details, wo und wann die Parade starten würde und dass ich mir das auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Und das Beste war, es würde nahe der Thapae Road starten. Damit war mein Hotelzimmer das nur wenige Minuten entfernt liegt, einmal mehr perfekter Ausgangspunkt für ein weiteres Event :-)

Aber jetzt machte ich mich erst einmal auf den Weg zum zweiten Tempel: Wat Mahawan. Dieser Tempel scheint etwas größer zu sein als der Wat Saimoonmuang, ich konnte mehr Gebäude sehen. Und an einer Stelle gab es einen Turm, der von der Aufmachung dem Wat Arun in Bangkok sehr ähnlich ist, aber deutlich kleiner. Auch diese Tempelanlage ist sehr schön. Der dritte und letzte Tempel den ich mir an diesem Tag angeschaut hatte, war der Wat Buppharam. Touristen müssen 20 Baht Eintritt zahlen, aber die sind es auch wert, es könnte durchaus auch ruhig mehr verlangt werden! Die Tempelanlage hat einige sehr schöne Gebäude zu bieten, mit vielen schönen Statuen und wunderschönen Verzierungen & Ornamenten. In dem Hauptgebäude kann man sich kaum satt sehen, es ist sehr prunkvoll mit Goldverzierungen an den Fenstern, am Geländer, eigentlich überall. Die Stufen führen zu einem zentralen Raum, in dem mehrere Bhudda-Statuen sind. Ich hatte Glück, es waren zu dem Zeitpunkt als die Sonne langsam unterging nicht so viele Besucher auf der Anlage, aber mit dem Licht der untergehenden Sonne, strahlte das goldene Gebäude in einem eindrucksvollen Glanz!

Der Ausflug zu den drei Tempeln war klasse und ist auf jeden Fall zu empfehlen. Nun wurde es langsam Abend und ich machte mich auf den Weg zurück zum Hotel, denn ich wollte die Parade auf keinen Fall verpassen :-)

Die (abschließende) Parade zum Yee Peng Festival begann am frühen Abend. Ich war gegen 18:00 Uhr auf dem Platz am Thapae Gate und ich sah die ersten Teilnehmer auf der Chaiyapoom Road, die in die Thapae Road führt. Viele Menschen waren schon deutlich früher gekommen und haben sich einen guten Platz am Straßenrand gesucht, um die vorbeikommende Parade gut beobachten zu können. ich weiß nicht ob es eine offizielle Startzeit gab, gegen 18:45 Uhr gings jedenfall los.

Die Parade setzte sich erwartungsgemäß in Bewegung und es gab wirklich sehr viel anzuschauen. Die Thais waren festlich gekleidet, die farbenreichen, traditionellen Gewänder waren vielfältig und sehr schön anzusehen. Die Parade selbst bestand aus unzähligen kleinen Gruppen, teils waren es Studenten von Universitäten, diverse Repräsentanten von Handwerk und Kunst, Vertreter vom Konsulat Chiang Mai und einiger ausländischer Konsulate. Neben den unzähligen Menschen die zu Fuß unterwegs waren, gab es auf der Parade auch wunderschöne Wagen, die mit ihrer Beleuchtung wunderbar zur Geltung kamen.

Ich war sehr froh, dass ich von dieser Parade erfahren hatte und sie miterleben durfte. Ich war über 3 Stunden dabei und mir fiel gar nicht auf, dass so viel Zeit vergangenh war. Ich hatte mich zwischendurch mit etwas zu Essen gestärkt, es gibt an den Straßenrändern den einen oder anderen Street Food Stand. So hatte ich dann abschließend bemerkt zwei wundervolle Tage in Chiang Mai erlebt :-)

Für alle die sich das Yee Peng Fest in Chiang Mai anschauen möchten:

# Das Fest in Chiang Mai geht über drei Tage. Ich hatte den ersten Tag verpasst. Flug & Hotel waren mit Glück noch kurzfristig möglich, besser und günstiger ist es auf jeden Fall sich rechtzeitig vorher darum zu kümmern. Im Gegensatz zum Songkran Fest, das an den gleichen Tagen stattfindet, variiert das Datum für Loy Krathong und damit auch für das Yee Peng Fest. 2020 ist Loy Krathong schon am 31. Oktober!

# Ich hatte für die Anreise und für die Rückreise einen Flug gewählt, das ist sehr bequem und sehr entspannt. Es gibt auch die Möglichkeit mit dem Zug zu fahren. Das dauert natürlich deutlich länger, kann aber wenn man genug Zeit hat auch zu einem Reiseerlebnis werden. Die preiswerteste Anreise wäre glaube ich mit dem Bus, die 10 Stunden oder mehr die man unterwegs ist, sollte man dann nicht unterschätzen.

# Nahe vom Thapae Gate und der Thapae Road ist man zentral dabei und kann viel sehen und viele Eindrücke mitnehmen. Es gibt sicherlich Plätze, wo noch mehr Menschen noch mehr Laternen steigen lassen, das muss jeder selbst entscheiden, ob er das in dieser Form erleben möchte.

# Auch in Chiang Mai ist es im November sehr warm. :-)

# Ich war viel zu kurz in Chiang Mai, das lag aber auch daran, dass ich die meiste Zeit in Bangkok verbringen wollte. Chiang Mai hat mehr zu bieten als das Yee Peng Fest. Je mehr Zeit man sich für eine Reise nach Chiang Mai nimmt, umso besser.

# um es not einmal zu betonen: beim Erhitzen der Luft in den Laternen sind viele Menschen zu ungeduldig und lassen ihre Laternen zu früh aufsteigen, mit dem Effekt, dass diese nicht richtig aufsteigen und zum Teil sehr knapp über die Köpfe der anderen schweben. Das kann zu schweren Verletzungen führen. Am besten hält man immer ein Auge wachsam auf die Umgebung.